SAIMEI

Concept

DATUM

„Ununterbrochen flimmernde, sich hin und her bewegende Lichtteilchen, tanzende Lichtstrahlen, Erinnerungen an die Sonne steigen in mir auf ….
ich fühle mich schwerelos und verwandele mich in eine Feder!”


An einem sonnigen Winternachmittag war ich auf der Suche nach etwas Trost und machte einen Spaziergang durch die Felder.
Während ich mich an dem wohltuenden Licht, das durch die Baumkronen fiel, erfreute, fühlte ich mich hingezogen zu den Formen und Klangfarben der in dem dichten Schweigen herangewachsenen Pflanzen.

Beim zufälligen Beobachten dieses eigenartigen Klanges durch das Objektiv meiner Kamera erkannte ich die Musik und den Tanz des Lebens, voller Spannung und Entspannung, voller Ambiguität und Suggestionen, aber auch unvollständige, meditative Fragen enthaltend.

Das Ethos eines Lichtwirbels (optischen Wirbels): ganz ohne Anstrengung, wortlos, ohne etwas zu denken... Die Zeit als Ganzes existierte durch die verschiedensten Augenblicke.
Ein Augenblick der Betrachtung, das, was mich in meinem Herzen bewegte, hat meine gesamte Wahrnehmung verändert fast wie bei einem Zwang von außen.
Die ewige transzendentale Fluktuation gegenüber dem Äußeren, die Erscheinung im Pathos der eigenen Gedankenbilder überschneiden sich mit einem Schwindelgefühl gegenüber der eigenen Nichtigkeit, und enthüllen die Wahrnehmung, dass andere, nämlich das Nicht-ich, passiv sind und nicht aktiv.


„Sie wendet, obgleich von der Wurzel gehalten, immer dem Sol (der Sonne) sich zu, und bewahret, verwandelt die Liebe.” „Metamorphosen“ von Ovid


„Die moderne materielle Naturwissenschaft hat Fortschritte gemacht, mit dem vorrangigen Ziel, die menschlichen Sinnesorgane zu „verbannen“. Zum Beispiel können durch den Gebrauch unserer Ohren alle periodischen oder pseudoperiodischen Kurven als Töne ausgedrückt werden. Es ist sogar möglich, die Kurve im Profil eines menschlichen Gesichtes von der Stirn bis zum Kinn als eine kontinuierliche Reihe von Tönen wiederzugeben und mit dem Gehör zu unterscheiden.“ „Tsubaki-no Hana-ni Uchu-wo Miru (Das Universum in einer Kamelienblüte finden)” von Torahiko Terada


Johannes Kepler (1571–1630) forschte über die Morphologie der Pflanzen, um seine Kenntnisse über das passive und intuitive Verhalten der Pflanzen gegenüber dem Sonnenlicht und auch den aktiven Effekt derselben Gestaltungskraft zu revidieren und zu erweitern - darüber hat auch der Physiker Wolfgang Ernst Pauli in einem seiner Werke berichtet.
Lichtwellen werden mit erstaunlicher Präzision aus der Sternenwelt bis zu unserer Welt übertragen.Das Nervensystem der Pflanzenspezies sendet mittels dieser Zirkumnutation (Rotationsbewegung) kontinuierlich Lichtwellen auf allen Seiten in der „sub-physischen Welt”.
Mit anderen Worten, Kepler deutete an, dass in den Naturgesetzen, die Formen und Verwandlungen von Pflanzen bestimmen, eine unbekannte Optik („Dynamis”= Kraft, eine Veränderung herbeizuführen oder Potential) existiert.

Nach J.J. Gibson ermöglicht nicht die Form des Objektes an sich die Wahrnehmung und Erkenntnis, sondern der unveränderliche Teil [Informationen (Schwingungen), die im Licht existieren, unabhängig von der physikalischen Existenz].

Die z.B. beim Rorschach-Test zufällig entstandenen Tintenkleckse sind nur mӧglich, wenn „unechte Bilder, die gar nicht wirklich existieren” zusammen (doppelt) mit „der tatsächlich existierenden Dimension“ wahrgenommen werden. Die Unterscheidung zwischen dem, was in der Informationswelt real ist und was nicht, ist aber etwas anderes als die Unterscheidung zwischen virtuellen und reellen Bildern in der klassischen Optik.

*DATUM (Wortursprung) stammt aus dem Lateinischen, bedeutet “Gegebenes.”

Referenzmaterial über Pflanzen

(1) Pflanzenzellen verfügen über komplexere Strukturen als Tierzellen.
Sie unterscheiden sich von Tierzellen darin, dass sie über bestimmte Organelle verfügen. Anders gesagt enthalten sie Chloroplasten.
Einzelheiten darüber, wie Tiere Augen entwickelt haben, und Pflanzen die Photosynthese, finden Sie in „Life Ascending“ (von Nick Lane).

LIFE ASCENDING / The Ten Great Inventions of Evolution, von Nick Lane

(2) Pflanzen verfügen über ein prozedurales Gedächtnis, ähnlich dem Immungedächtnis der Menschen. Ein prozedurales Gedächtnis verfügt über kein Selbstbewusstsein.
Die Tatsache, dass Wurzeln neuralen Netzwerken ähneln, wurde schon von Charles Darwin im 19. Jahrhundert festgestellt, doch seit einigen Jahren zieht diese Tatsache wieder mehr Aufmerksamkeit auf sich. Tatsächlich stammt die „Root-Brain“-Hypothese von Darwin, die Pflanzen als intelligente Organismen erkannte.
2005 entstand in der Wissenschaft das neue Feld der Pflanzenneurobiologie, um die Informationsnetzwerke von Pflanzen zu erforschen, was zu einem Aufschrei in der Welt der Wissenschaften führte.

„What a Plant Knows” (von Daniel Chamovitz)
WHAT A PLANT KNOWS / A FIELD GUIDE TO THE SENSES von Daniel Chamovitz


(3) „Do Plants Sleep?” mit dem lateinischen Namen, Carolus Nilsson Linnaeus (1707 – 1778), der Mann, der diese Theorie vorschlug, war auch unter seinem schwedischen Namen Carl von Linné bekannt.
Er hatte einen Doktor in Medizin, war ein Entdecker und vor allem ein Forscher im Bereich der Pflanzen-Klassifizierung. Linné forschte an Pflanzen und veröffentlichte während seines Lebens eine Reihe von Ideen. Eine Theorie, die er sehr selbstbewusst und mit überraschender Prägnanz vertrat, war, dass „Pflanzen schlafen“.
Die heute gängige Theorie ist, dass die grundlegende biologische Funktion des Schlafes eng mit den Aktivitäten der meisten höher entwickelten Gehirne verwandt ist. Laut Forschungsergebnissen aus der Psychoanalyse, heben Träume die Dinge hervor, die in den unterbewussten Regionen des Gehirns existieren. Träume werden momentan als ein Phänomen angesehen, dass als Ergebnis von Lern- und Rationalisierungsprozessen entsteht, und von den fortschrittlichsten Funktionen des Gehirns erzeugt wird.


(4) Pflanzen sind soziale Organismen, die durch lange, evolutionäre Prozesse verfeinert wurden. Es ist nicht schwierig, sich klar zu machen, dass Pflanzen in vollständig unterschiedlichen Zeiträumen existieren wie Menschen.
Wenn die Dinge so langsam von Statten gehen würden, dass sie für das menschliche Auge unerkennbar wären, wäre das für uns bedeutungslos.

Wenn Sie nicht verstehen, was ich damit sagen möchte, sage ich es noch direkter. Die Zeitbegriffe „Schnell“ und „Langsam“ sind nicht absolut.
Es gibt zu viele Unterschiede zwischen den Geschwindigkeiten, mit denen sich Menschen und Pflanzen bewegen, so dass unsere Sinne ganz einfach getäuscht werden.

Anders gesagt, wenn wir die Intelligenz der Pflanzen studieren möchten, wäre es beinahe unmöglich, das biologische System zu verstehen, das für das Denken verantwortlich ist, und dass sich so sehr von unserem unterscheidet.
Falls wir eines Tages von intelligenten Außerirdischen kontaktiert werden, wären wir dann überhaupt in der Lage, deren Intelligenz zu erkennen, oder gar mit ihnen zu kommunizieren? Die Antwort lautet „Wahrscheinlich nicht“.
Menschen können Intelligenz, die sich von unserer unterscheidet, nicht erkennen. Obwohl wir versuchen, außerirdische Intelligenz zu finden, enden wir vielleicht damit, dass wir Ewigkeiten damit zubringen, im Weltraum nach Intelligenz zu suchen, die unserer ähnelt.


(5) Das Hauptthema der Pflanzenneurobiologie ist es, Pflanzen als Organismen zu studieren, die in der Lage sind, aus der Umwelt erhaltene Informationen vorherzusagen, gemeinsam zu verarbeiten und zu nutzen.
Forschungen zu den Kommunikationssystemen und der Sozialisierung unter Pflanzen (Bioinspiration) hat zum Beginn von Projekten über „Plantroids (Roboter auf Pflanzenbasis)“ geführt, sowie zum Aufbau des „Greenternet“, einem Netzwerk auf Pflanzenbasis.

Vielleicht erleben wir eines Tages eine Zeit, in der uns Pflanzen vor sich nähernden Giftwolken warnen, uns über die Qualität von Luft und Boden informieren, oder uns auf Lawinen und Erbeben hinweisen.
Dies wird ein Computer sein, der Algorithmen nutzt, die auf den Rechenfähigkeiten und Rechnungssystemen von Pflanzen basieren.


(3) (4) (5) Verde Brillante (verfasst von Stefano Mancuso und Alessandra Viola, mit einem Vorwort von Michael Pollan)
VERDE BRILLANTE / Sensibilità e intelligenza del mondo vegetale von Stefano Mancuso, Alessandra Viola, Vorwort von Michael Pollan.

Installation [ECHO]

Diese Installation stellt - indem sie Wellenbewegungen von Pflanzen erfasst - Eigenschaften verschiedenster Flüssigkeiten dar, einschließlich des Zusammenwirkens von allem, angefangen vom zarten Dahinfließen von Wasser bis hin zu turbulenten Strömungen.
Sie ist eine Schnittstelle, die interaktiv die unbewussten Vorlӓufererscheinungen von Pflanzen und Menschen miteinander verbindet.

Das Wunderbare an unseren Gestirnen wie z.B. der Sonne ist die Tatsache, dass die durch die Kernspaltung entstandene Strahlung in einen kontinuierlichen Energiefluss auf unserem grünen Planeten umgewandelt wird.
In den Pflanzen erfolgt dies in entsprechender Weise durch die grünen Blätter, die Wurzeln, die aus dem Erdreich Nährstoffe aufnehmen, und durch Samen, angefüllt mit Informationen für die Herstellung von Klonen. Aber noch interessanter ist der stetige Energiefluss innerhalb der Tiere. Bei ihnen kann man diesen Energiefluss sogar direkt fühlen.
Ihr Blut pulsiert und sie strahlen auch Hitze aus.

Der Allgemeinzustand der meisten Atome und des Kosmos ist ein Zustand der Eintönigkeit, ein kosmischer Ruhezustand. Während die meisten Substanzen im Kosmos in einen gefrorenen Grundzustand geglitten sind, gelang es einigen wenigen Substanzen die Energiewellen zu ergreifen, an ihnen an die Oberfläche zu steigen und dort zu tanzen.
Wir durchleben stetig einen ständigen Wandlungsprozess von einer Welt fester Atome in eine Welt des Nicht-Berührbaren, eine Desomatisierung der Werte.

Stellen Sie sich einen homogenen Zustand der Stille ohne jedes Licht vor.
Die Divergenz des Weltalls verlieh der Materie eine Neigung.
Energie kann wie das Wasser, das der Schwerkraft unterliegt, nicht zum Stillstand kommen, bis dieser Unterschied aufgehoben wird.
„Naturszenen“ entstehen als Ergebnis der Bemühungen, diesen Unterschied zu erhalten durch die Umkehrung der Entropiekraft.

Eines der Charakteristika von turbulenten Strömungen ist eine starke Schwankung der Wirbelstӓrke, ein weiterer bedeutender Faktor ist die Tatsache, dass sie dreidimensional sind.
Leonardo da Vinci beschäftigte sich in seinen späten Lebensjahren intensiv mit der Erforschung der Spiralstruktur, indem er Skizzen von Wirbeln anfertigte.
Wenn man sich die schraubenförmige Spiralstruktur vorstellt, auf der alle Lebensformen basieren, entstanden durch sich wiederholende chemische Reaktionen auf der urzeitlichen Erde, so kommt man zu dem Schluss, dass die dissipative Struktur, die den Ursprung allen Lebens darstellt, durch den komplizierten Energieaustausch zwischen den drei Phasen von Wasser – nämlich feste, flüssige und gasförmige Phase – entstand. Eine in alle Ewigkeiten fortdauernde Berechnung ähnelt dem Wasser. Wirklich interessante Berechnungen entstehen oft nahe bei Phasenübergӓngen an der Grenze zwischen festen Körpern und Flüssigkeiten oder Flüssigkeiten und Gasen.

Ein Organismus enthält „Leben“, in dem die Zeit verstreicht, und der Zustand des Organismus innerhalb des Körpers verändert sich ununterbrochen entsprechend dem Zusammentreffen von Situationen und Phänomenen in seiner Umwelt. Wie kann aber ein System, das Informationen handhabt, wie ein Organismus spontan in der Natur entstehen?
Warum ist ein Materialsystem mit der Fähigkeit ausgestattet, Informationen zu handhaben? Und warum entsteht Rechenkompetenz als emergentes Attribut in einem nicht biologischen System?


„Wir haben niemals ein ‚lebendes System‘ gesehen, deshalb müssen wir die Beziehungen zwischen der Natur, den Informationen und dem Menschen erforschen.“ Gregory Bateson


Als Charles Darwin die Theorie über die natürliche Auslese erforschte, bereitete ihm das „Auge“ Kopfzerbrechen. Ihm wurde bewusst, wie schwer es ist, die allmähliche Entwicklung des Auges zu erklären. Der Grund dafür liegt darin, dass die Netzhaut, die Linse und die Pupille des Auges so vollkommen entwickelt waren, dass bereits die geringste Abweichung davon dazu geführt hätte, dass das Auge nutzlos geworden wäre.

Wenn dasselbe Muster aus dem Nichts wieder und wieder erscheint, wie z.B. der Strudel, den die Wassermoleküle beim Auslassen des Wassers aus der Badewanne bilden, dann geht man davon aus, dass diese Struktur unvermeidlich ist. Die Entstehung des Auges, das wie eine Kamera funktioniert, ist eigentlich schon ein Wunder, auch wenn es nur einmal passiert, aber so etwas hat sich während der Geschichte unserer Erde viele Male ereignet.
Unser Gehirn erkennt solche Muster, ähnlich anderen wieder auftretenden Ursprungsformen unbewußt. Der Grund dafür ist, dass sie als gleiche Lebensorganismen auf einer komplexen internen Trägheit mit Fähigkeit zur Selbstorganisation beruhen.

Die wunderbare optische Struktur, die wie eine „biologische Kamera“ wirkt, ist das Ergebnis einer konvergenten Evolution, die auch in Spezien wie Oktopussen, Schnecken, Meeresringelwürmern, Quallen, Spinnen u.a. gefunden wird.

Menschen bemühten sich unermüdlich über Tausende von Jahren hinweg irgendwie ein praktisches, einer künstlichen Kamera ähnelndes Auge zu entwickeln. Die Art und Weise, wie sich Technologiearten im Laufe der Zeit verändern, wie z.B. fortgeschrittenes Design, Innovationssprünge oder emergente komplexe adaptive Systeme, ähnelt den Verhaltensmustern der systematischen Evolution der Arten.
Leben ist ein sich selbst generierendes Informationssystem. David Bohm, ein Physiker, behauptete, dass die Wissenschaft der Zukunft der Kunst ähneln würde.
Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Theorie“ ist „etwas ansehen“.

Worin liegt die Physik unseres Geistes?
In der heutigen Physik ist es wichtig, dass man Schwerkraft als geometrischen Effekt des gekrümmten Raumes versteht. Lichtwirbel existieren eigentlich im projektiven Raum, in dem Licht als ein Punkt gesehen wird. Wenn wir den wirklichen dreidimensionalen Raum einmal vergessen und uns nur auf den „Spiegel“ konzentrieren, werden wir feststellen, dass es eine seltsame Welt ist, in der „Schatten“ durch das Licht von Objekten entstehen.

Indem man die Geometrie (projektive Geometrie) des Lichtes zu einer komplexen Zahl ausweitet, wird die Dimension, die wir mit unserem Gehirn erkennen können, in einen völlig anderen „Spiegel, der die Natur zeigt“, verändert.
In der Welt der Mathematik und Physik wird diese Welt der Spiegelbilder „komplexe Zahlenebene (Gaußsche Zahlenebene)” genannt, bestehend aus der reellen Achse und der imaginären Achse; sie wird gebildet durch die „Welt der negativen Dimension“ (haptische Daten), die unerlässlich für das Verständnis des Weltalls sind.

Turbulente Strömungen (Spiegel) sind ein System der Wahrnehmung (Entflechtung) in der Natur, das in der Lage ist, alles bis auf die primitivsten Elemente zu zerlegen; es wird als gigantischer Kreislauf der kognitiven Funktion angesehen.


„Wahrscheinlich ist unser Geist eher eine Eigenschaft, die sich herleitet von gewissen sonderbaren und erstaunlichen Merkmalen der Naturgesetze, die die Welt, in der wir leben, in Wirklichkeit kontrollieren, als nur ein Merkmal irgendwelcher Algorithmen, die etwas durchführen, was Gegenstand einer klassischen physikalischen Struktur ist.“Roger Penrose


Das Bewusstsein begann in dem Moment, als das Gehirn die Fähigkeit, die einfache Fähigkeit, eine Geschichte ohne Worte zu erzählen, erwarb.
Unterhalb des geistigen Bewusstseins gibt es eine unterirdische Höhle, und diese Höhle besteht aus zahlreichen Schichten. Einige Schichten bestehen aus Bildern (angeborenen nastischen Bewegungen), auf die das Bewusstsein jedoch nicht achtet.

Die Forschung hat aufgrund von Experimenten herausgefunden, dass räumliche Informationen und zu Mustern gewordene Informationen hauptsächlich in der rechten Gehirnhälfte verarbeitet werden.
Die rechte Gehirnhälfte ist überlegen darin, jeden Teil einer Sache in ein Muster einzuordnen, die Lage der Punkte innerhalb eines Musters und Zahlen abzulesen und zu erkennen oder akustische Muster wie z.B. Melodien wahrzunehmen, so wie bei Kohs Block Design Test (Samuel C. Kohs).

Um es ganz deutlich zu sagen: wenn unser Geist die Informationen, die er selbst aufgenommen hat, verarbeitet, ist alles in das von Anfang an existierende Empfindungschaos (Chaos der Wahrnehmung) „eingebettet“. Phänomene sind Realität, und der Geist ist, was wir direkt fühlen, während das Bewusstsein eine Einrichtung ist, die Illusionen schafft aufgrund ihrer Genauigkeit.

Informationen sind ein Maßstab für die Unberechenbarkeit von einer bestimmten Nachricht, mit anderen Worten ein Maßstab für den Grad der Überraschung, die wir von einer solchen erhalten. Die Zivilisation, geleitet durch das Bewusstsein, beraubt die Menschen ihrer Heterogenität und ihrer Widersprüche, und tendiert dazu die Qualität der Erfahrung durch Informationen zu verschlechtern.
„Fremde “ und „andere Personen“ mögen sich vielleicht ähneln, aber sie sind nicht notwendigerweise dasselbe. Das Problem in bezug auf das Phänomen, dass der alltägliche „Fremde “ sich zu einer nicht alltäglichen „anderen Person“ entwickelt, nennen wir hier die „Theorie der Andersartigkeit“.


„Was auch immer von mir, diesem Etwas, das ‚Ich‘ genannt wird, getan wird, lӓsst mich denken, dass es von jemandem, der viel bedeutender ist als ich, getan wurde.“
James Clerk Maxwell


Re
ferenzmaterialien:
- „What Technology Wants“ von Kevin Kelly

- „Les Lois de L’imitation“ (auf Deutsch: „Die Gesetze der Nachahmung“) von Jean-Gabriel Tarde

- „TURBULENT MIRROR - An Illustrated Guide to Chaos Theory and the Science of Wholeness“ (auf Deutsch: „Die Entdeckung des Chaos: Eine Reise durch die Chaos-Theorie“) von John Briggs und F. David Peat

- „The Feeling of What Happens: Body and Emotion in the Making of Consciousness“ (auf Deutsch: „Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins“) von Antonio R. Damasio

- „The User Illusion: Cutting Consciousness Down to Size“ von Tor Norretranders

- „The Origin of Consciousness in the Breakdown of the Bicameral Mind“ (auf Deutsch: „Der Ursprung des Bewusstseins“) von Julian Jaynes

- „Penrose’s (Quantum Brain) Theory: In Pursuit of the Scientific Basis for the Mind and Awareness (Beyond the Doubting of a Shadow) “von Roger Penrose, ins Japanische übersetzt von Kaoru Takeuchi und Kenichiro Mogi

- „Steps to an Ecology of Mind“ (auf Deutsch: „Ökologie des Geistes“) von Gregory Bateson
446. Nacht aus „Thousand Nights for Thousand Books“ von Seigow Matsuoka



„Ein charakteristisches Merkmal der Medien, die parallel zum Aufkommen der modernen Semiotik entstanden, war das ‚Schreiben‘ von Buchstaben durch Maschinen.
Hier bezieht sich ‚Schreiben‘ auf technologische Texte, oder noch spezifischer: das Aufnehmen von ‚Spuren von Geräuschen und Licht‘.
Bis zum Zeitalter der gedruckten Bücher basierte das Alltagsleben in der zivilisierten Welt auf dem Lesen und Schreiben von Texten mit der Hand.
‚Ein Text geschrieben mit Technologie‘ unterscheidet sich sehr von einem gedruckten Text. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass er nicht von Menschen gelesen werden kann.
Das heißt nicht, dass er eine Illusion ist, aber es beweist doch die Kluft zwischen menschlicher kognitiver Fähigkeit und der Fähigkeit von Maschinen.
Es ist diese ‚kognitive Kluft‘, die die menschliche Wahrnehmung integriert und das Bewusstsein erschafft.
Das ist genau das, worauf sich Walter Benjamin bezieht, wenn er vom ‚Zeitalter der mechanischen Reproduktion‘ spricht.

Diese Kluft ähnelt sehr der zwischen der Kultur, die die Menschen in Bezug auf Träume gepflegt haben, und dem Zustand, in dem es schwierig oder unmöglich ist zu entscheiden, wo der Unterschied liegt zwischen Träumen und Realität.
Bei Träumen fehlt die Erfahrung ‚Hier und Jetzt‘. Mit anderen Worten gesagt, bei Träumen erfolgt das Vergessen, Erinnern und Interpretieren nicht als bewusster Akt, sondern beginnend bei einem Zustand der Nicht-Existenz.

Deshalb konnten Menschen auch die Bedeutung von Träumen in den verschiedensten Weisen interpretieren. Die Deutung von Träumen bildete einen bedeutenden Anteil an der Realität. Dies hatte auch einen engen Bezug zu den Symbolen der Völker des Altertums, wie z.B. die Höhlenmalereien in Lascaux oder Chauvet, und es gibt auch eine gemeinsame Grundlage mit der Frage „Was ist künstliche Intelligenz?“. Wir haben die Stufe erreicht, auf der Menschen und Maschinen mit Hilfe von Symbolen kommunizieren können, oder anders gesagt, die ‚sich überlappenden Symbole zwischen Menschen und Maschinen‘ haben einen Grad erreicht, auf dem physischer Kontakt möglich ist.“
„New semiotics“ von Hidetaka Ishida und Hiroki Azuma


„Ich definiere Bewusstsein (das Nervensystem) als funktionelle Fähigkeit, es gibt z.B. auch einen Bezug zur Kontraktion der Wellenfunktion, ausgelöst durch den Effekt der Schwerkraft. Im Mittelpunkt dieser Idee steht die ‚Nicht- Berechenbarkeit‘.
Die physikalischen Gesetze, die wir heutzutage kennen, sind alle berechenbar.
Mit anderen Worten: wir müssen aus dem Rahmen der Darstellung der gegenwärtigen Physik heraustreten.
Es ist uns bis jetzt noch nicht gelungen, Einsteins allgemeine Relativitätstheorie und die Quantentheorie zu vereinigen, d.h. die Quantengravitation (das Quantengehirn) zu erschaffen, und dies bleibt nach wie vor ein äußerst wichtiges Thema für die Physik.

Wichtig ist, dass die Krümmung des Raumes die Krümmung der Raum-Zeit-Kurve beeinflusst und - wenn auch fast unmerklich, aber doch grundlegend – die Gesetze der Quantenmechanik an und für sich beeinflusst.
Das ist einer der Höhepunkte innerhalb des Selbstorganisationsprozesses innerhalb der sogenannten Erfahrungstrӓger wie z.B. unserem Geist, und diese Vorstellung überschneidet sich auch mit dem ‚occasions of experience‘- Konzept (Konzept der Erfahrungsmöglichkeiten) von Whitehead.”
Roger Penrose und Stuart Hameroff